
Meine erste Verbindung zu Hunden entstand sehr früh. Unsere Schäferhund-Mix-Hündin Chalice war eine Seele von Hund. Nur bei mir entwickelte sie wohl einen ausgeprägten Schutzinstinkt, den sich meine Eltern zu nutze machten und mich regelmässig auch mal vor dem Supermarkt oder der Kneipe, mit Chalice am Kinderwagen angebunden, liegen liessen. So konnten sie sicher sein, dass sich mir niemand, ungefragt, näherte. : )

Auch als ich älter wurde, laufen lernte, die Welt erkundete oder später als Teenager – ich kann mich an kein Leben ohne Hund an meiner Seite erinnern.
Hunde lehrten mich schon immer Dinge, die Menschen mir nicht unbedingt zu vermitteln vermochten.

In meinen Zwanzigern habe ich dann allerdings einen „Schwenker“ in die Stadt gemacht. Leider waren durch meine Wohn- und Jobsituationen die Bedingungen für einen Hund nicht mehr optimal und ich musste mich durch eine lange Durststrecke ohne Hund an meiner Seite kämpfen.

In dieser Zeit entdeckte ich meine Leidenschaft für den Kampfsport. Kickboxen wurde ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. So nahm ich auch an mehreren nationalen und internationalen Meisterschaften Teil und konnte mir einige Titel erkämpfen.
Laufen war zu dieser Zeit ein Übel, dass ich in Kauf nehmen musste um meine Ausdauer und Kondition zu verbessern, aber nix was mir wirklich Spass machte.
Bis ich dann vor einigen Jahren endlich wieder aufs Land zog, damals schon mit meiner Thai Ridgeback Hündin Mimi.
Da die Dame extrem jagdlich ambitioniert ist, suchte ich nach guten Auslastungsmöglichkeiten, ohne sie ableinen zu müssen. Und so kamen wir zum Zughundesport und besonders zum Canicross und Canitrail. Denn auch wenn Mimi das laufen liebt, sieht sie wenig Sinn darin zu sprinten ohne zu jagen : ) Und ich erkannte das mir nicht das Laufen an sich keinen Spass machte, sondern dass zuvor einfach der Hund an meiner Seite fehlte.
Endlich fügten sich alle Puzzleteilchen und ich konnte meine Leidenschaften – Hunde, Sport und Zeit in der Natur zu verbringen – miteinander verbinden.
Bald kam der zweite Hund dazu, Banksy, ein Dobermann-Schäferhund Mix, den wir aus etwas schwierigen Umständen holten. Er hatte nichts kennen gelernt und hatte dazu noch ein extrem hohes Energielevel. Mit ihm bekam das gemeinsame Laufen eine ganz neue Bedeutung, denn beim laufen schienen ihn alle Reize von aussen gar nicht mehr so sehr zu stressen und es schien wie eine Therapie für ihn.

Er lernte, mir durch das gemeinsame Erleben, zu vertrauen und wir konnten uns eine wahnsinnig tolle Bindung und Beziehung erarbeiten. Egal ob Bikejöring, Scooter, Skikjöring, Doghiking oder Trekking… alles gemeinsam erlebte vertiefte nur unsere Bindung und das gegenseitige Vertrauen und erleichterte uns somit den Alltag.

Besonders glücklich machen uns allerdings die langen Strecken. Wenn es um nichts geht. Wenn die Geschwindigkeit oder Entfernung keine Rolle spielt und wir einfach nur, alleine im Wald, laufen. Dann ist die Kommunikation am einfachsten und am schönsten. Es braucht keine Worte und keine Kommandos.
Mich hat das Stadtleben lange gestresst ohne das ich es bewusst so wahrgenommen habe. Auf dem Land fühle ich mich wieder angekommen. Back to the Roots. Es gibt nichts tolleres als mit meinen Hunden vom Haus aus los laufen zu können und gemeinsam die Natur und die Welt zu entdecken. Für mich waren Hunde schon immer das Bindeglied zwischen unserer modernen Welt, in der wir leider viel verlernt haben und der Natur und dem Natürlichen. Wenn wir Ihnen zuhören lehren sie uns alles was wir im hier und jetzt brauchen – Mit allen Sinnen seine Umwelt wahrzunehmen, mit dem ganzen Herzen und ohne Erwartungen zu lieben und auch mal einfach nur zu sein.

So laufen und wandern wir gemeinsam durch die Natur, am liebsten dort wo es am wildesten und einsamsten ist, aber auch gerne auf Wettkämpfen, der sportliche Ehrgeiz ist nach wie vor da.
Seien es die Sprintrennen oder die längeren Trailläufe, wir laufen und entdecken die Welt gemeinsam. Aber auch wenn wir nicht aktiv sind, geniessen wir es auch nur gemeinsam in den Himmel zu schauen und vor uns hin zu träumen. Zum Beispiel von noch mehr Hunden, die unser Leben und unser Rudel bereichern und bereit sind für noch mehr gemeinsame Abenteuer : )
