Bergtour 01:
Grödner Joch – Große Cir Spitze (2592m) – Grödner Joch
Christoph Bauer, 01. Januar 2024
Gut ausgeruht und bei bestem Oktoberwetter ging es am zweiten Tag vom Grödner Joch auf die Große Cir Spitze (2592m). Der erste Anstieg verlief ca. 1,5 Stunden über Almwiesen hinauf in eine steile Schuttrinne, die Schwierigkeit ist hier etwa T3. Anfangs ließen wir die Hunde im Freilauf, sodass die drei ersteimal etwas Energie ablassen konnten. Später kamen sie dann an Flexi- oder auch Canicross-Leinen am Rucksack, was über weite Teile einer solchen Tour eine gute Lösung ist. Hierbei laufen die Hunde in der Regel hinter dem Bergsteiger. Erst im Absturzgelände sind die Hunde im kontrollierten Freilauf, damit sie den Bergsteiger nicht in die Tiefe reißen können durch einen Leinenruck.
Sicherheit & Teamarbeit
Am oberen Ende der Schuttrinne begann dann der Klettersteig (Schwierigkeit A).
Mit der einen Hand hält man sich an der Seilversicherung (ein Drahtseil) fest, mit der anderen Hand führt man seinen Hund. In solchem Gelände ist der Helm zum Schutz vor Steinschlag natürlich obligatorisch. Ich muss sagen, das klappte alles erstaunlich gut. Wobei sicherlich auch gesagt werden muss, dass Luni und Glenny als Hütehunde auf Kooperation angelegt sind und Bernie und ich schon über eine gute körperliche Grundkonstitution verfügen.
Kommunikation in den Kletterpassagen
Nach dem Klettersteig folgten einige kürzere Kletterstellen ohne Seilversicherung sowie Passagen mit steilem Gehgelände, hier bewähren sich ordentliche Bergschuhe mit gutem Profil und steifer Sohle. Herausfordernd ist es hier, dass der Hund, wenn man ihn die Kraxelstelle hinaufgeführt hat, oben wartet, bis man nachgestiegen ist und nicht eigenmächtig weiterläuft. Relevant sind die Kommandos „steh“ oder „bleib“, „voraus“ und „zurück“.
Unser erster Gipfel als Hundebergsteiger
Schließlich waren wir oben und es war wirklich gigantisch für uns als Mensch-Hund-Teams und auch als Gruppe mit dem Bergführer.
Der Rundumblick in die gigantische Dolomiten Landschaft verschlug uns fast die Sprache.
Gemeinsam gemeistert: Der erste Abstieg
Das wirklich gute beim Bergsteigen mit Hund ist, dass wenn man einen Weg hinaufgeschafft hat, man ihn auch wieder herunterschafft, da der Aufstieg mit Hund schwieriger ist als der Abstieg. Der Abstieg war schon anspruchsvoll, aber wir kamen zügig und ohne Zwischenfälle voran. Ruhig und konzentriert und ohne viele Worte. Als wir wieder am unteren Ende des Klettersteiges angekommen waren, ja, da waren wir schon sehr glücklich und stolz auf unsere Hunde und uns. Beschwingt stiegen die restlichen Höhenmeter zum Stellplatz der Wohnmobile ab und es war ein ganz großartiger Tag mit 4 Stunden reiner Gehzeit, 8 Kilometern Gehstrecke und 700 Höhenmetern.
Mehr Informationen
Bergführer Michael Dorn
Mehr über Michael Dorn und seinen Husky Leyfur erfährst du im Interview auf unserem YouTube-Kanal.
Sicherheit für Euch mit Hund am Berg
Bevor Ihr Touren im Absturzgelände – wie die hier beschriebenen Touren – geht, ist ein Kurs bei einer Hunde-Bergschule wirklich zwingende Voraussetzung aus meiner Sicht, denn nur dort lernt Ihr die richtige Führungstechnik für Euch mit Eurem Hund am Felsen.
Wenn Ihr Kontakt zu Michael Dorn möchtet, wendet Euch gerne an Simply Outside.